Hashtag #feministbotox

Als wir btx berlin gründeten, war für uns von Anfang an klar: Wir wollten eine feministische Praxis aufbauen. Unsere Überzeugungen und Werte sollten sich in unserer Arbeit widerspiegeln. Doch was genau bedeutet es, eine feministische Praxis für ästhetische Medizin zu sein? Wie kommunizieren wir ein Konzept öffentlich, das es so wahrscheinlich noch nie zuvor gegeben hat? Ist es überhaupt wichtig, das zu erklären?

Feministische Prinzipien in der ästhetischen Medizin

Wir entwickelten relativ schnell eine klare Vorstellung davon, was es für uns bedeutet, feministisch zu arbeiten. Wir beide haben schon davor im Bereich ästhetische Medizin gearbeitet und unser Konzept ist größtenteils geboren aus den Gedanken, die wir uns schon die ganze Zeit gemacht haben, den Aspekten, mit denen wir uns woanders so lange unwohl gefühlt haben. Neben der Reflektion unserer Arbeit haben wir auch schnell konkrete Richtlinien entwickelt.

Herausforderungen in der Kommunikation

Was sich jedoch als komplizierter herausstellte, war die Kommunikation unseres Konzepts. Ästhetische Medizin und Feminismus scheinen auf den ersten Blick nicht zusammenzupassen und wir merken bis heute, dass das Interesse groß ist, wir gleichzeitig aber auch immer wieder erklären müssen, was wir damit meinen.

Aufbau einer Community

Es ist uns wichtig, unser Konzept klar zu kommunizieren, denn wir wollen eine Community aufbauen, die sich in unseren Werten und unserem Ansatz wiedererkennt. Wir möchten von Menschen gefunden werden, die einen solchen Safe Space suchen und sich bei uns wohlfühlen. Gleichzeitig gibt es Menschen, die etwas anderes suchen als das was wir bieten, was auch vollkommen in Ordnung ist.

Aufmerksam machen auf Branchenprobleme

Ein weiteres Ziel ist es, mit unserem Konzept auf problematische Aspekte der Branche aufmerksam machen und mehr Bewusstsein für diese Themen schaffen. Indem wir uns positionieren und die Themen öffentlich ansprechen, hoffen wir, dass insgesamt mehr über diese problematischen Aspekte und Hintergründe gesprochen wird.

Kontroversen und Missverständnisse

Insbesondere aus der feministischen Community schlägt uns aber auch oft eine gewisse Skepsis und Kritik entgegen. Darf man eine Praxis für ästhetische Medizin gründen, von der Aufrechterhaltung patriarchaler Schönheitsideale profitieren und sich gleichzeitig feministisch nennen? Insbesondere an dem Hashtag #feministbotox haben sich viele aufgehangen, denn er suggeriert natürlich auf den ersten Blick, dass wir Botox oder ästhetische Behandlungen selber als feministisch framen. Aus unserer Sicht sind ästhetischen Eingriffe an sich nicht feministisch. Vielmehr versuchen wir, unsere Praxis und die Rahmenbedingungen so feministisch wie möglich zu gestalten.

Kompakte und prägnante Kommunikation

Unser Konzept ist erklärungsbedürftig, doch oft gibt es im medialen Raum keinen Platz für lange Erklärungen. Informationen müssen kompakt und prägnant vermittelt werden. Ein klassisches Beispiel dafür sind Hashtags. Nach vielen Überlegungen und Diskussionen haben wir uns für den Hashtag #feministbotox entschieden. Uns ist bewusst, dass dieser Hashtag kontrovers ist und viele Fragen aufwirft. Wir haben uns selbst oft Gedanken gemacht, ob er vielleicht missverstanden werden könnte. Unsere Entscheidung für den Hashtag #feministbotox war geprägt von unterschiedlichen Überlegungen und Ambivalenzen. Wir haben intensiv darüber nachgedacht, wie wir unsere Überzeugungen und Werte am besten kommunizieren können. Der Hashtag soll dazu beitragen, unsere Werte zu kommunizieren und eine Community zu erreichen, die sich in unseren Werten wiederfindet. Wir sind gespannt auf die Reaktionen und freuen uns auf den Austausch mit all denjenigen, die unsere Vision teilen.

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